Nachhaltigkeit im Mittelstand
Mittelstand und Nachhaltigkeit: Frei von Berichtspflichten, aber nicht von Verantwortung
Viele mittelständische Unternehmen setzen bereits erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit um. Im Mittelstand bedeutet das oft, trotz knapper Ressourcen zukunftsfähige Lösungen zu finden.
Auch du hast dich vielleicht mit deinem Unternehmen auf den Weg zur nachhaltigen Transformation gemacht – vielleicht aus Überzeugung, vielleicht auch, weil die Berichtspflichten dich dazu gedrängt haben. Die ersten Schritte waren oft mühsam, der Aufwand groß. Und jetzt? Mit der Omnibus-Verordnung bist du plötzlich von der Nachhaltigkeitsberichtspflicht befreit. War das alles umsonst? Oder ist genau jetzt der Moment, in dem du – ohne äußeren Druck – dein Unternehmen strategisch zukunftsfähig und nachhaltig aufstellen kannst? Was macht das mit dir als Unternehmer:in? Bist du bereit, die gewonnene Zeit als echten Vorteil zu nutzen?
Omnibus-Verordnung: Was sie für Nachhaltigkeit im Mittelstand bedeutet
Der ursprüngliche Plan der EU sah eine Berichtspflicht für alle mittelgroßen und großen Unternehmen (z.B. > 250 Mitarbeitern und/oder Umsatzerlöse > 50 Mio. EUR und/oder Bilanzsumme > 25 Mio. EUR), ab 2026 für das Geschäftsjahr 2025 nach CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) vor. Viele Unternehmen haben dafür bereits Vorbereitungen getroffen. Mit dem Entwurf der Omnibus-Verordnung der EU vom 26.02.2025 soll der bürokratische Aufwand reduziert werden: Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitenden und entweder unter 50 Mio. Euro Umsatz und/oder unter 25 Mio. Euro Bilanzsumme sind vorerst von der Pflicht befreit. Sie können nun freiwillig nach VSME (Voluntary Sustainability Reporting Standard) berichten. Die finale Verabschiedung der Verordnung steht jedoch noch aus.
Weitergehen oder pausieren? Deine Entscheidung zählt
Es ist nachvollziehbar, wenn du jetzt überlegst, ob du deine bisherigen Anstrengungen pausierst oder den eingeschlagenen Weg weitergehst. Grundsätzlich bist du überzeugt, dass dein Unternehmen nur mit einer nachhaltigen Ausrichtung zukunftssicher ist. Gleichzeitig siehst du die Herausforderungen, die auf dich und dein Team zukommen und das lässt dich unter Umständen zögern.
6 Gründe, warum Nachhaltigkeit auch für den Mittelstand entscheidend ist
Unabhängig von Berichtspflichten und Regularien sprechen viele Argumente für eine nachhaltige Ausrichtung, gerade auch für mittelständische Unternehmen:
- Image und Kundengewinnung: Auch wenn Nachhaltigkeit aktuell weniger im Fokus der öffentlichen Debatte steht, zeigt die Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland 2024“ vom Umweltbundesamt, dass Umwelt- und Klimaschutz für die große Mehrheit weiterhin wichtig sind.
- Zugang zu Finanzmitteln: Investoren beziehen Nachhaltigkeitsfaktoren immer stärker in ihre Finanzierungsentscheidungen ein.
- Wachsende Anforderungen in den Lieferketten: Nachhaltigkeit im Mittelstand wird von Großkunden oft indirekt eingefordert: sie benötigen ESG (Environment, Social, Governance)-Daten von ihren Lieferanten, auch wenn diese selbst nicht berichtspflichtig sind.
- Mitarbeitergewinnung und -bindung: Laut IBM sind 67 % der Befragten eher bereit sich bei ökologisch nachhaltigen Unternehmen zu bewerben. Mitarbeitende, die sich für ESG-Initiativen engagieren, erleben mehr Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit.
- Bessere Wettbewerbsfähigkeit: Wer jetzt voran geht und die oben genannten Vorteile nutzt, verschafft sich einen echten Vorsprung.
- Langfristige Profitabilität: Umweltfreundlichere Prozesse senken Kosten und steigern den Gewinn. Eine McKinsey-Studie zeigt: ressourceneffiziente Unternehmen erzielen signifikant bessere finanzielle Ergebnisse.
Warum also nicht jetzt, frei von Berichtsdruck, das Unternehmen strategisch für Nachhaltigkeit aufstellen und so die Resilienz und Zukunftsfähigkeit stärken.
„Nachhaltigkeit ist nicht nur entscheidend für das Unternehmen, sondern auch entscheidend für die Zukunft des Planeten.“
Richard Branson (Gründer Virgin Group)
Was hält dich noch zurück?
Neben den ganz praktischen, operativen Herausforderungen, wie etwa „Wie sollen wir das Thema Nachhaltigkeit neben dem ohnehin vollen Tagesgeschäft stemmen?“, tauchen schnell auch persönliche Fragen und Unsicherheiten auf:
- Wie finde ich Klarheit, was für mein Unternehmen wirklich wichtig ist?
- Wie bleibe ich bei mir, ohne mich zu überfordern?
- Habe ich die Kraft und Energie, die nachhaltige Transformation konsequent anzugehen?
- Wie schaffe ich es, mein Team mitzunehmen?
Ich erinnere mich an eine Unternehmerin, die mir erzählte, wie sie oft mit Zweifeln kämpfte: Ob sie die nötige Energie hat, ob sie die richtigen Prioritäten setzt und wie sie ihr Team motivieren kann, wenn der Alltag so fordernd ist. Diese Fragen höre ich immer wieder – und sie zeigen, dass es nicht nur um Fachwissen geht, sondern vor allem um (Selbst-)Führung, Motivation und Werte.
Niemand muss den Weg alleine gehen
Eins ist klar, du bist nicht alleine mit diesen Herausforderungen, es gibt zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten.
- Netzwerke: Tausche dich mit anderen Unternehmen aus, besonders mit denen, die schon weiter sind. Das inspiriert und motiviert. Gute Vorbilder sind z.B. einfach über Verbänden und Netzwerken wie dem BNW, BAUM e.V. zu finden.
- Fachliche Unterstützung: (Nachhaltigkeits-)Berater:innen und Tools helfen bei Ausarbeitung der Strategie und der Umsetzung und machen die Komplexität beherrschbar.
- Coaching: Mit Coaching gewinnst du persönliche Klarheit und stärkst deine Führungskompetenz für die nachhaltige Transformation.
- Team: Binde deine Mitarbeiter frühzeitig ein, denn gemeinsam geht vieles leichter!
Was ist dein nächster Schritt?
Wenn du Unterstützung bei den persönlichen Fragestellungen suchst, freue ich mich, dich auf deinem Weg begleiten zu dürfen.